Nach zwei ganz knappen Niederlagen, einen Sieg gegen Schwabmünchen und einem Remis am Bodensee gegen Allensbach sahen sich die HSG-Frauen zuletzt im leichten Aufwärtstrend. Zum letzten Spiel des Jahres kamen die Tabellenführerinnen aus Freiburg in die Metzinger Öschhalle. Mit Unterstützung aus der ersten Mannschaft wollte sich die HSG nochmals von ihrer besten Seite präsentieren.
Nachdem das Team von Robert Schenker zuletzt wieder zu Spielfreude, Schnelligkeit und Teamgeist zurückgefunden hatte, waren die letzten fünf Begegnungen durchaus erfolgreich. Nur in Zählbarem drückte sich der Trend zuletzt nur wenig aus: Zwei Siege (gegen Kappelwindeck/Steinbach und Schwabmünchen), ein ärgerliches Unentschieden gegen Allensbach, in dem man zwischenzeitlich mit sechs Toren geführt hatte, und zwei Ein-Tore-Niederlagen gegen St. Leon/Reilingen und Gröbenzell brachten dem Team fünf Punkte auf der Habenseite. Und nachdem was Trainer und Zuschauer in den letzten Wochen sehen durften, schien es durchaus denkbar, auch die Tabellenführer aus Freiburg zumindest etwas ärgern zu können.
Die Vorzeichen hierfür waren gemischt: Auf der einen Seite fehlten mit Ida Petzold und Ida Gaugisch zwei Leistungsträgerinnen verletzungsbedingt. Auch Leni Durst war nach längerer Krankheit noch nicht wieder fit und wurde geschont. Auf der anderen Seite konnten einige junge Spielerinnen der Bundesligamannschaft unterstützen, die in Folge der EM-Pause aktuell nur selten zum Einsatz kommen. So standen neben den Stammkräften des Drittligateams nicht nur Lois van Vliet auf dem Feld, die schon in der Vorwoche in Allensbach wertvolle Impulse und elf Tore gebracht hatte, sondern auch Marie Weiss, Sabrina Tröster und Viktoria Woth.
Leider erwies sich die ungewohnte Konstellation nicht als Garant für Erfolg. Gerade mal fünf Minuten hielten die Gastgeberinnen mit den schnell und routiniert spielenden Freiburgerinnen mit. Schon nach wenigen Spielminuten hatten sich diese gut auf ihre Gegnerinnen eingestellt. Auch zahlreiche Positionswechsel und immer wieder neue Formationen brachten keinen Erfolg gegen die gut stehende Abwehr der Freiburgerinnen.
Auf der anderen Seite des Felds trafen die Freiburgerinnen nach Belieben. Ohne Zweifel fehlte der HSG-Abwehr Ida Petzold, die bei den letzten Spielen durch ein sehenswertes Kreisläuferspiel vorne und einen soliden Innenblock in der Vereidigung aufgefallen war. Das alleine jedoch kann die gewaltigen Löcher in der Abwehr kaum erklären. Im Tor bekamen Marie Weiss und Johanna Schmitz-Veltin keine Hand an die fast ausnahmslos freien Abschlüsse der Freiburgerinnen. Und so stand es zum Pausenpfiff verdient 13:22 für die Gäste.
Nach dem Seitenwechsel ging es für die Heimmannschaft nur noch um Schadensbegrenzung. Und auch das gelang nur leidlich. Umstellungen in der Abwehr und ein paar neue Ideen vorne gaben dem Spiel etwas mehr Dynamik, ohne dass man den Gästen jemals gefährlich nahe gekommen wäre. Immerhin kamen Lois van Vliet (6 Treffer) und Marie Stumpf (5 Treffer) in dieser Phase zu einigen schönen Treffern von außen. Fast alle HSG-Feldspielerinnen konnten sich in die Torschützenliste eintragen.
Am Ende blieb es bei der Elf-Tore-Führung für die Gäste, die im zweiten Durchgang sicher auch ein wenig das Gas rausnahmen und bei denen ebenfalls fast alle Feldspielerinnen Tore erzielten. Das Ergebnis (27:38) muss der HSG kurz vor Weihnachten nochmal zu denken geben. Auch wenn ein Sieg gegen die Tabellenführer und Zweitliga-Absteigerinnen aus Freiburg nicht realistisch war, so hätte sich das HSG-Team liebend gerne mit einer guten Leistung in die Weihnachtspause verabschiedet. Bleibt zu hoffen, dass man im kommenden Jahr an die guten Vorstellungen der vorangegangenen Spiele anknüpfen kann. Weiter geht es am 12. Januar 2025 auswärts gegen die TSG Friesenheim.
Es spielten: Johanna Schmitz-Veltin, Marie Weiss (beide Tor), Leonie Kuhn (2), Viktoria Woth (1), Patrizia Schenker (3), Leni Durst, Aileen Volmering (1), Marie Stumpf (5), Emira Lutolli (1), Katharina Goldammer (3), Sabrina Tröster (4), Ida Widmann (1), Lois van Vliet (6)